Banken und unabhängige Finanzberater verfügen oft über ein umfangreiches Portfolio an Investment- und Sparprodukten. Für viele Menschen sind diese Instanzen der erste Kontakt in die Welt der Geldanlagen und für den Vermögensaufbau. In diesem Artikel blicken wir auf wichtige Aspekte, die – vor allem am Anfang einer Sparerkarriere – bedacht werden sollten.
Der Termin vor Ort: Ein Klassiker gibt Sicherheit
Der erste persönliche Kontakt zu einer Person mit Expertise ist für die meisten Anleger notwendig, um ein Gefühl für den Umgang mit dem Sparen und Anlegen zu bekommen. Bei Unsicherheiten schafft das persönliche Gespräch Vertrauen und die Möglichkeit, Fragen zu stellen, die den Anleger bewegen.
Fragen, fragen, fragen: Ein Plädoyer für eine offene Kommunikation
Wenn es um das Festlegen bedeutender Geldsummen geht, ist die Angst vor dem Verlust des Geldes absolut berechtigt. Bedeutende Geldsummen sind nicht etwa Beträge um die 1.000 oder 10.000 Euro, sondern höchst individuell – denn unsere finanziellen Situationen sind das auch. Ganz ohne Scham sollten wir uns über einen Finanzberater alle Informationen einholen, die uns wichtig erscheinen. Wir dürfen Fragen stellen. Und wie so oft gilt: dumme Fragen gibt es nicht!
Kriterien zur Auswahl der passenden Beratung
Bei der Entscheidung für einen Berater spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Neben den anfallenden Kosten und Gebühren, die die Nettorendite direkt beeinflussen, sollten wir uns klar darüber werden, was wir eigentlich erwarten. Wollen wir Geld sinnvoll beiseitelegen oder soll das Geld Erträge abwerfen? Sind wir vielleicht sogar bereit, Risiken einzugehen oder möchten wir langfristig in ein Versicherungsprodukt investieren?
Das Wissen darüber, was wir mit unserem Geld tun möchten, entscheidet zudem, welche Art von Finanzberater für uns relevant ist. Nachfolgend ein Überblick über die Kompetenzen verschiedener Berater auf dem Finanzsektor:
Qualifikation | Kompetenz zur Beratung und Vermittlung von… | |||
Beruf | Bildung | Versicherungen | Darlehen | Kapitalanlagen |
Versicherungskaufmann | Ausbildung | Ja | Nein | Nein |
Bankkaufmann | Ausbildung | Nein | Ja | Ja |
Fachwirt Finanzberatung | Fortbildung | Ja | Ja | Ja |
Finanzanlagenfachmann | Sachkunde-prüfung | Nein | Nein | Ja |
Fachberater für Finanzdienstleistungen | Fortbildung | Ja | Ja | Ja |
Digitale Beratungslösungen: Vertrauen entscheidet
Digitale Beratungsplattformen haben den Vorteil, dass sie orts- und zeitunabhängig genutzt werden können. Hier ist es ähnlich wie bei Vergleichsportalen. Sie sollten transparente Kostenstrukturen und umfassende Beratung bieten. Wer den Einstieg ins Sparen also auf diesem Weg bevorzugt, erhält in der Regel eine ebenso seriöse Beratung, wie bei einem Termin bei einem Berater vor Ort oder einer Bank. Voraussetzung: Vertrauen und Qualifikation.
Bewertungen helfen bei der Einschätzung
Es ist wie bei vielen anderen Dienstleistungen im Internet: Bewertungen verraten viel über den Erfolg und die Qualität dessen, wonach wir recherchieren. Vergleichsportale für Finanzberatung sind hier also besonders hilfreich, denn sie machen Kundenerfahrungen sichtbar und ranken nach verschiedenen Faktoren, die der Suchende zuvor selber festlegen kann.
Warum ist das wichtig?
Plattformen dieser Art sind wichtig, da der Begriff Finanzberater keine geschützte Berufsbezeichnung ist. Hat ein Dienstleister in der Vergangenheit also erfolgreich Finanzprodukte vermittelt und Know-how bewiesen, wird das am schnellsten über Bewertungen und andere Referenzen ersichtlich.
Die eigene Finanzkompetenz ausbauen
Unabhängig von der Beratungslösung, die wir uns aussuchen, ist der Ausbau der eigenen Finanzkompetenz enorm wichtig. Hierfür müssen wir keine Fortbildungen oder Seminare belegen. Es hilft jedoch enorm, sich in die Themen einzulesen, über steuerliche Sachverhalte zu informieren und das aktuelle Geschehen auf den Finanzmärkten (zumindest peripher) im Blick zu behalten. Hierbei helfen Artikel, Podcasts oder TED-Talks und bieten zudem den angenehmen Aspekt der Unterhaltung.
Zum Thema Trading
Wer wenig Berührungspunkte mit Handels- oder Finanzthemen hat, kann sich zwar weiterbilden, sollte jedoch von übermotivierten Investments absehen. Insbesondere durch den Boom von Trading-Plattformen in den letzten zehn Jahren haben viele Menschen auch unangenehme Erfahrungen sammeln müssen. Die Suche nach dem schnellen Geld durch kurzfristige Investitionen wie Daytrading ist immer auch mit einem gewissen Risiko verbunden, das sich nicht jeder leisten kann.