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Strompreise – Ist es sinnvoll immer den günstigsten Stromanbieter zu wählen?

Strommasten in Deutschland führen Strom aller möglichen Preise

Viele Stromanbieter locken mit geringen Strompreisen, andere wiederum mit einem hohen Wechselbonus. Um beim Strom Geld zu sparen, gibt es unterschiedliche Ansatzpunkte, doch wie spart man am meisten?

 

Der günstigste Stromtarif ist auf Dauer nicht immer die beste Wahl

Viele Kunden von günstigen Stromanbietern erwartet nach Ablauf des ersten Jahres eine unangenehme Überraschung. So ist es möglich, dass die Kunden ein Preiserhöhungsschreiben erhalten, indem die Preise des bis dahin günstigen Stroms um bis zu 30 Prozent erhöht werden. Als Gründe der Preiserhöhung werden gestiegene Netzentgelte, Umlagen und zusätzliche Abgaben für den jeweiligen Bezirk genannt. Diese Gründe sind zum Teil frei erfunden, daher sollte in einem solchen Fall der Vertrag mit dem Stromanbieter umgehend gekündigt werden. Dafür reicht ein formloses Anschreiben an den Anbieter oder man bedient sich einer Kündigungsvorlage, wie hier für das Beispiel der Kündigung bei der BEV Energie angegeben.

2017 bat Stiftung Warentest seine Leser um Informationen über plötzliche Strompreiserhöhungen.

Das waren nach Auswertung der Leserbriefe die größten Preistreiber:

Stromanbieter Preiserhöhung
elogico 34 %
fuxx die Sparenergie 32 %
Grünwelt energie 32 %
mainova 23 %
maingau 20 %

Tabelle: Stromanbieter und ihre Preiserhöhungen

 

Mit Wechselbonus lässt sich am meisten Sparen

Stromanbieter locken zum Teil mit hohen Wechselboni. So kann die Wechselprämie bei einigen Anbietern bis zu 300 Euro betragen. Allerdings sollte unbedingt darauf geachtet werden, wie hoch die Preise für die Kilowattstunde im Vergleich zu anderen Anbietern sind. Zum Teil kann es nämlich auch sein, dass die Preisersparnis des Wechselbonus durch hohe Stromkosten verloren geht. Es ist auch wichtig, sich über die Stromanbieter zu informieren und Kundenrezensionen durchzulesen, um bösen Überraschungen wie einen plötzlichen Anstieg der Stromkosten zu vermeiden.

Doch ist auch dies kein Garant für einen seriösen Anbieter. So machte der Stromanbieter BEV Energie 2017 mit einer Werbeaktion Schlagzeilen, in der er Kunden 100 Euro Boni für positive Bewertungen bei dem Online-Vergleichsportal Check 24 anbot. Von den Wechselboni profitieren besonders Kunden, die aktiv jedes Jahr den Stromanbieter wechseln. Dies macht nicht nur wegen der Bonuszahlung Sinn, sondern weil sich auch stetig die Strompreise ändern. Zusätzlich kann durch einen jährlichen Wechsel eine ungewollte Strompreissteigung des jeweiligen Stromanbieters umgangen werden.

 

Auch ohne Wechsel lässt sich Geld sparen

Viele Menschen sind Gewohnheitstiere und nicht jeder mag sich Jahr für Jahr erneut mit Verträgen, Anbietervergleichen und Preisen rumschlagen. In solchen fällen kann ein Wechselbonus vernachlässigt oder entsprechend relativiert werden. Zum Teil kann man mit Anbietern den Strompreis nach einem Jahr auch nachverhandeln, sofern dieser den Preis erhöht hat oder die Preise der Konkurrenz signifikant gefallen sind.

 

Sparen mit Ökostrom

Ökostrom ist oftmals nicht viel teurer als konventioneller Strom und gesellschaftlich betrachtet, sogar die günstigste Art Strom zu beziehen. Was nämlich in den Stromrechnungen konventioneller Stromanbieter nicht berechnet wird, sind die Folgekosten für Strom aus fossilen Brennstoffen und Atomkraftwerken. So sind die Auswirkungen des Klimawandels schon heute zu spüren und kosten die Staaten und damit die Steuerzahler rund um die Welt Milliarden von Euros.

Auch der vermeintlich günstige Atomstrom hat versteckte Kosten in kaum abschätzbarem Ausmaß. Zwar wird bei der Gewinnung von Strom mithilfe der Kernspaltung kein Kohlendioxid ausgestoßen, jedoch bleibt hochradioaktives Material übrig, welches noch über hunderttausende Jahre hinweg strahlen wird. Dieser radioaktive Müll kann nicht einfach auf einer Deponie entsorgt werden, sondern muss kostenintensiv gelagert werden. Bis heute wurde noch kein idealer Ort zur Endlagerung dieses radioaktiven Mülls gefunden.

Ferner ist aufgrund der Strahlung der Abbau eines Kernkraftwerks besonders teuer. Ein Großteil des Baumaterials ist radioaktiv belastet und muss entsprechend seines Materials und der Halbwertszeiten sortiert und speziell gelagert werden. Laut Unternehmensangaben kostet der Rückbau eines Atomkraftwerks 1,2 Milliarden Euro. Zwar müssen die Stromanbieter dafür Rücklagen bilden, jedoch versuchen die Konzerne wegen des Atomausstieg einen Teil der Kosten auf den Staat zu übertragen.

 

Eine trendige & ökologisch sinnvolle Alternative zum Ökostrom stellen die sogenannten Solaranlagen für die Steckdose dar. Diese können fast überall aufgestellt werden und amortisieren sich nach wenigen Jahren. Mehr Informationen zur Technologie gibt es unter solarmodul-steckdose.de.

 

Abbildung 1: blickpixel / pixabay.com

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