Günstiger Strom: Mehrere hundert Euro sparen!
Spätestens seit der Energiewende wissen wir alle: Wenn wir umweltfreundlichen Strom haben möchten, müssen wir tiefer in die Tasche greifen. Doch auch beim Ökostrom lässt sich Geld sparen – mehrere hundert Euro pro Jahr sind möglich.
Das geht sehr einfach, indem der Kunde die ihm angebotenen Tarife der unterschiedlichen Anbieter miteinander vergleicht. Pro Postleitzahl stehen ihm Schnitt knapp 170 Anbieter zur Verfügung. Eine große Auswahl, die auch ein großes Einsparpotenzial mit sich bringt. Dieses spiegelt sich nicht allein in den Grundpreisen oder den Preisen für die Kilowattstunde Strom wieder, sondern auch, oder vor allem, in angebotenen Rabatten. Ob diese nun gleich berücksichtigt und von den laufenden Kosten abgezogen werden oder durch eine Einmalzahlung nach einer bestimmten Vertragslaufzeit fällig werden, sei dahingestellt. Fakt ist: Wenn der Kunde die Anbieter vergleicht, spart er bares Geld!
Die Krux mit dem Ökostrom
Es hört sich einfach an: Alle fossilen Energieträger, die nicht nachhaltig genutzt werden können, inklusive der Kernenergie, werden abgeschafft und gegen erneuerbare Energien ersetzt. Dass dies nicht so einfach möglich und mit hohen Kosten verbunden ist, dürfte dem letzten Befürworter mittlerweile klar sein. Das heißt: Wir alle müssen Opfer bringen.
Ziel ist es, bis zum Jahr 2025 bis zu 45 Prozent des Stromverbrauchs aus erneuerbaren Energiequellen zu beziehen. Aktuell liegt der Anteil bei rund 33 Prozent. Man ist also auf dem richtigen Weg. Und dennoch wird momentan bei der Stromgewinnung durch Windenergie zurückgerudert. Der Grund ist, dass die gesetzlich vorgeschriebenen Pläne für den Bau von Windkraftanlagen deutlich überschritten wurden. Es wurden also mehr Windkraftanlagen gebaut, als in einem gewissen Zeitabschnitt vorgeschrieben. Das hört sich im ersten Moment gut an, ist es aber nicht! Denn im gleichen Zeitraum blieb der Ausbau der Fotovoltaik hinter den Zielen zurück.
Die Folge ist, dass es zwischen dem Norden und dem Süden Deutschlands zu wenig Kapazitäten gibt, um den Strom, der durch Windkraft gewonnen wurde, transportieren zu können. Ziel muss es somit sein, die Fotovoltaik voranzutreiben. Dies soll durch die Reform des Erneuerbare-Energie-Gesetzes, kurz EEG, erreicht werden. Es wird von der Bundesregierung ein marktwirtschaftliches Ausschreibungsverfahren geben, dass die gewünschte Menge an Ökostromprojekten beinhaltet. Der Investor, der das Projekt mit den geringsten Subventionen umsetzt, bekommt den Zuschlag. Für den Endverbraucher heißt das: Strom wird in Zukunft teurer. Ein Grund mehr, die Stromanbieter zu vergleichen.
Der Strommarkt und sein Konkurrenzkampf
Die freie Marktwirtschaft macht es möglich, dass sich Anbieter gegenseitig unterbieten können. Der Strom freilich bleibt gleich, hier ist – im Gegensatz zu anderen Bereichen – kein qualitativer Unterschied festzustellen. Einzig auf dem Konto macht sich das bemerkbar. Und nur wer vergleicht und zu einem günstigeren Anbieter wechselt, profitiert davon. Der Vergleich selbst ist kinderleicht!
- Um einen Stromvergleich durchführen zu können, muss der Jahresverbrauch bekannt sein. Diesen findet man auf der Stromrechnung des vergangenen Jahres. Hat man diese nicht zur Hand, kann man sich auch an Richtwerte halten, die die Vergleichsportale anbieten. Diese errechnen sich nach dem durchschnittlichen Verbrauch eines entsprechenden Pro-Kopf-Haushaltes.
- Für den Vergleich muss zudem die Postleitzahl eingegeben werden.
- Im nächsten Schritt werden einem die zur Verfügung stehenden Anbieter mit den Kosten angezeigt. Zum Vergleich werden die Einsparpotenziale gegenüber dem Hauptlieferanten gelistet. Entscheiden kann man sich nun noch, ob man nur Ökostrom beziehen möchte, ob die Nutzung privat oder gewerblich geschehen soll und ob man an Boni (Neukundenbonus, Sofortbonus) interessiert ist.
Experten raten, die Strompreise alle sechs bis zwölf Monate miteinander zu vergleichen. Hat man sich für einen neuen Stromlieferanten entschieden, ist der Wechsel nur noch ein Kinderspiel:
Neuen Vertrag abschließen.
- Benötigt werden dabei der Name des bisherigen Anbieters, der Stromverbrauch des letzten Jahres in kWh und die Nummer des Stromzählers.
Abwarten
- Nun muss abgewartet werden, denn der neue Lieferant kündigt den Vertrag beim bisherigen Anbieter. Je nach der Laufzeit des Vertrags und der Kündigungsfrist kann dies länger dauern. Selbst den Stromanbieter kündigen muss man aber nicht.
Zählerstand übermitteln
- Neigt sich die Vertragslaufzeit dem Ende entgegen, wird man vom neuen Anbieter aufgefordert, den bisherigen Zählerstand zu übermitteln. Dieser wird für die Abschlussrechnung an den alten Lieferanten übermittelt. Der Kunde erhält anschließend eine Abschlussrechnung.
Erstaunlicherweise haben laut einer Umfrage von Yahoo mehr als die Hälfte der Bundesbürger noch kein einziges Mal den Stromanbieter gewechselt, obwohl erhebliches Sparpotenzial vorhanden ist.
Anbieter noch nie gewechselt | 56% |
Anbieter einmal gewechselt | 23% |
Anbieter zweimal gewechselt | 12% |
Anbieter dreimal gewechselt | 6% |
Anbieter viermal gewechselt | 2% |
Anbieter fünfmal gewechselt | 2% |
Stromanbieterwechsel – hier wird am meisten gespart
Bis zu 36 Prozent kann bei einem Wechsel des Stromanbieters eingespart werden. Bei einem Verbrauch von 5.000 kWh sind das pro Jahr über 660 Euro. Allerdings kommt es darauf an, wo man in Deutschland wohnt. Unsere Grafik zeigt unter anderem die deutschen Orte, in denen man am meisten Geld einsparen kann.
Ein Tipp zum Schluss: Immer dann, wenn der Stromanbieter eine Preiserhöhung ankündigt, hat man als Kunde ein Sonderkündigungsrecht und muss somit nicht auf die Vertragslaufzeit achten. Da diese Fristen allerdings oft recht knapp sein können – manche Anbieter gewähren dafür nur zwei Wochen – sollte man den Vertrag selbst kündigen. Überlässt man die Kündigung einem neuen, günstigeren Anbieter, könnte dies zeitlich zu lange dauern.
Bildquellen:
Sam72 – 70986619 / Shutterstock.com
WDG Photo – 88428442 / Shutterstock.com