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Gestiegener Kapitalbedarf durch Rohstoffpreise: Ist eine Handelsfinanzierung die Lösung?

handelsfinanzierung

Unter dem Begriff Handelsfinanzierung sind eine Reihe von Finanzierungsdienstleistungen gebündelt, die es Importeuren und Exporteuren von Waren und Rohstoffen erleichtern sollen, grenzüberschreitenden Handel zu treiben. Daher ist oft auch von Außenhandelsfinanzierung oder Trade Finance die Rede. Im Prinzip dient eine Handelsfinanzierung verschiedenen Zwecken. So können Unternehmen ihre Liquidität kurzfristig erhöhen, um dringend benötigte Waren im Ausland zu bestellen. Speziell dann, wenn die Nachfrage sprunghaft ansteigt, ist eine derartige Vorfinanzierung notwendig, um am Markt bestehen zu können. Ein Beispiel dafür ist die Nachfrage für Desinfektionsmittel oder Schutzmasken während der Corona-Krise.

Aber auch andere Faktoren tragen dazu bei, dass ein Unternehmen eine externe Handelsfinanzierung benötigt. Insbesondere gestiegene Rohstoffpreise und Energiepreise haben Herstellung und Transport von Waren überdurchschnittlich verteuert. Für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) kann eine gute Handelsfinanzierung schnell zur Überlebensfrage werden.

Rohstoffpreise und Energiepreise erzeugen höheren Finanzierungsbedarf bei Unternehmen

Die gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise wirken sich auf den weltweiten Handel extrem aus. Ob Verknappung durch Reduzierung von Produktionskapazitäten während der Pandemie oder Preissteigerungen durch den Krieg in der Ukraine – Gründe für Liquiditätsengpässe gibt es viele. Schon der Transport von Waren ist extrem teuer geworden, weil die Kapazitäten bei Containern und Lieferketten reduziert wurden und gleichzeitig die Treibstoffpreise stark anstiegen.

Wer dennoch die Nachfrage seiner Kunden befriedigen möchte, muss die finanziellen Reserven besitzen, um die höheren Preise zu kompensieren. Hier setzt die Handelsfinanzierung an, denn mit ihr lassen sich Liquiditätsengpässe überbrücken. Mit einer individuellen Finanzierungsstruktur eröffnen sich Spielräume für Unternehmen, die ansonsten Schwierigkeiten hätten, Lieferungen im großen Stil zu realisieren.

Die Handelsfinanzierung sichert beide Seiten eines Handels ab

Der zweithäufigste Grund für die Inanspruchnahme einer solchen Finanzdienstleistung liegt in der Absicherung eines Handels mit zum Teil unbekannten Partnern im Ausland. Dabei dient die Handelsfinanzierung der Sicherheit beider Seiten. So kann sich der Empfänger kann darauf verlassen, dass die bestellte Ware erst dann bezahlt wird, wenn sie tatsächlich verschickt wurde, während der Verkäufer sicher sein kann, pünktlich sein Geld zu bekommen. Der Anbieter der Handelsfinanzierung dient dabei als eine Art Treuhänder, der obendrein das Ausfallrisiko trägt, falls der Empfänger der Ware plötzlich insolvent wird. Der Versender der Ware bekommt dann trotzdem sein Geld. Besonders interessant ist die vollständige Vorfinanzierung von Handelsgeschäften, bei denen der Unternehmer kein Eigenkapital vorweisen muss, um eine Transaktion schnell und zuverlässig abzuwickeln. Dies ist insbesondere in Zeiten wichtig, in denen die Rohstoffpreise und Energiepreise teilweise über Nacht sprunghaft ansteigen. Umgekehrt kann der Lieferant auch bei großen Bestellungen sicher sein, dass die Zahlung gegen Versand der Ware ohne Verzögerung erfolgt. Schließlich kommt es auch bei Lieferanten durch die Verteuerung von Rohstoffen und Energie zu Liquiditätsengpässen, wenn Kunden nicht pünktlich zahlen.

Wachstumschancen nutzen durch Handelsfinanzierung

Obwohl auch Großkonzerne und staatliche Institutionen regelmäßig die Möglichkeiten einer Handelsfinanzierung nutzen, verschiebt sich der Schwerpunkt im Außenhandel langsam immer mehr in Richtung KMU. Das Internet hat mit den Möglichkeiten des Online-Handels und der „Just in time“-Produktion von Waren und Dienstleistungen vielen kleineren Unternehmen die Tür zur großen Handelswelt eröffnet.

Oftmals können solche KMU aber die vorhandenen Wachstumschancen nicht nutzen, weil ihnen die Liquidität für die Vorfinanzierung fehlt, um beispielsweise große Mengen eines Produkts einzukaufen. Das Modell der Außenhandelsfinanzierung oder Trade Finance eignet sich also perfekt zur finanziellen Absicherung von Geschäftsmodellen, die sich bereits erfolgreich am Markt etabliert haben und jetzt in eine Phase der Hochskalierung treten möchten. Seriöse Anbieter für eine Handelsfinanzierung übernehmen neben der Vorfinanzierung auch die Beratung bezüglich rechtlicher und organisatorischer Fallstricke. Besonders bei unerfahrenen Unternehmern, die erstmals mit einem ausländischen Großhändler Geschäfte machen, ist dies ein wichtiger Faktor. Doch auch bereits bestehende Handelsbeziehungen mit Unternehmen im Ausland lassen sich auf diese Weise ausbauen.

Voraussetzungen für eine Handelsfinanzierung

Damit ein Unternehmen eine Handelsfinanzierung in Anspruch nehmen kann, sind in der Regel verschiedene Voraussetzungen zu erfüllen. So verlangen die meisten Anbieter eine bestimmte Mindestmarge, die dem Geschäft zugrunde liegen sollte. Außerdem richten sich die Angebote normalerweise nur an Firmen, die bereits seit längerer Zeit am Markt vertreten sind. Besonders wichtig ist jedoch, dass eine Außenhandelsfinanzierung nicht für die Produktion von Waren oder zu ihrer Verarbeitung gedacht ist. Die Waren oder Rohstoffe müssen direkt vom Unternehmen weiterverkauft werden. Darüber hinaus kann es weitere Konditionen für die Finanzierung geben, die je nach Anbieter unterschiedlich ausfallen.

Für Unternehmen, die eine Handelsfinanzierung in Anspruch nehmen, ist die richtige Anbieterwahl entscheidend, denn ohne die individuell passende Finanzierungsstruktur kann auch alles nach hinten losgehen. Wichtig ist also, dass der Anbieter zuverlässig und vertrauenswürdig ist sowie auf die individuellen Bedürfnisse und Risiken der Unternehmen eingehen kann.

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