Nachdem ersten großen Hype, der sich um den Bitcoin und andere Cryptocurrencies entwickelte und die Preise derselben in enorme höhen Trieb, war es eine Zeit lang etwas ruhiger um das Thema geworden. Seitdem erneuten und immer noch andauernden Höhenflug der Kryptowährungen sind sie aber wieder in aller Munde. Spätestens durch das 1,5 Milliarden Dollar schwere Bitcoin-Investment von Elon Musks Flagschiff Tesla ist der Hype auch bei Einsteigern in die Thematik auf dem Schirm. Dabei ist es zunächst wichtig, sich die Frage zu beantworten wie die Kryptowährungen eigentlich funktionieren.
Blockchain und P2P-Vernetzung
Die wesentliche Eigenschaft von Kryptowährungen ist die dezentrale, netzwerkbasierte Plattform, die es ermöglicht anonym und unreguliert, weltweite Transaktionen durchzuführen.
Dabei dienen kryptographische, bisher nicht hackbare, Übertragungsprotokolle, die via Blockchain gespeichert werden, als Grundlage des Systems.
Die Transaktionen werden direkt und ohne Mittelsmänner zwischen den beteiligten Parteien durchgeführt. Durch diese P2P-Vernetzung können Kryptowährungen und ihre Nutzer auf zentral organisierte Instanzen wie etwa Banken oder andere Finanzinstitute verzichten.
Inzwischen kann man Bitcoin mit Paypal in Deutschland kaufen, was den Einstieg in die Welt der Kryptowährungen deutlich vereinfacht hat.
Hat man einen Bitcoin erworben, so kann man den Besitz mit Hilfe eines kryptografischen Schlüssels nachweisen. Geht dieser verloren so sind auch die Bitcoins verloren. Das ist übrigens erst kürzlich einem deutschen Bitcoin-Besitzer passiert, der so angeblich ein dreistelliges Millionenvermögen eingebüßt hat. Führt man eine Transaktion durch, wird diese für alle Teilnehmer des Netzwerks sichtbar auf der Blockchain gespeichert und durch diese Sichtbarkeit und Speicherung gleichzeitig legitimiert. Jede Transaktion wird dadurch genauestens auf der Blockchain dokumentiert. So werden doppelte oder illegitime Transaktionen schnell erkannt und unterbunden, was ein hohes Maß an Sicherheit gewährleistet. All diese Dinge geschehen automatisch und für alle nachvollziehbar.
Jede Transaktion via Bitcoin enthält dabei drei Hauptinfos:
– Die Absenderadresse des Wallets aus dem ein Bitcoin stammt
– Die Menge der zu versendenden Bitcoins
– Die Empfängeradresse des Wallets zu dem der Bitcoin gesendet werden soll
Intrinsischer Wert und künstliche Verknappung
Kryptowährungen besitzen keinen intrinsischen Wert und sind nicht durch die Leistungsfähigkeit einer hinter ihnen stehenden Volkswirtschaft gestützt. Dieses Problem wurde von Bitcoin durch eine künstliche Verknappung gelöst. Die Anzahl der Bitcoins, die im Umlauf sein können, ist begrenzt. Dies soll eine dauerhafte Wertsteigerung und eine gewisse Stabilität der Währung gewährleisten.
Nachteile und Risiken
– Neue Kryptowährungen mit fragwürdigem Hintergrund schießen geradezu aus dem Boden
– Kein gemeinsamer Standard
– Extreme Preisschwankungen, daher als Zahlungsmittel ungeeignet
– Nicht reguliert, daher anfällig für Kursmanipulationen
– Bisher zwar nicht gehackt aber keinesfalls unhackbar
Aussichten und Chancen
Der größte Vorteil der Kryptowährungen ist die dezentrale und praktisch basisdemokratische Organisation der Plattformen. Insbesondere im Bereich des globalisierten Onlinehandels ist es tatsächlich denkbar, dass Bitcoin und Co. eines Tages zur Standardwährung werden. Als Investment sind Kryptowährungen ebenfalls sehr interessant. Als Goldersatz sind sie als Reserve oder Sicherheitsanker für eventuelle Finanzkrisen und Börsencrashs bestens geeignet. Die immer weiter fortschreitende Legitimierung der Cryptocurrencies beschleunigt sich zusehends. Bevor Tesla sein Investement platziert hat, waren bereits etliche Vermögensverwalter und namhafte Hedgefonds eingestiegen. Dies Vorgänge erhöhen das Vertrauen und das Wachstumspotenzial von Kryptowährungen und insbesondere des Bitcoins nachhaltig.